Frühe Förderung lokal vernetzt
Primokiz ist ein nationales Programm der Jacobs Foundation zur Förderung einer vernetzten frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung. Für die zweite Phase des erfolgreich getesteten Konzepts, die am 30.Juni 2016 startete, ist die Roger Federer Foundation als Co-Trägerin eingestiegen. Mit einem Gesamtbudget von 750'000 CHF sollen in viereinhalb Jahren in bis zu 80 Projektstandorten die Akteure und Strukturen vernetzt und darin unterstützt werden, eine umfassende Politik der frühen Kindheit zu entwickeln. Dadurch können die qualitativ hochwertigen Angebote für Kleinkinder und Familien ihre Wirkung optimal entfalten. Die Kosten teilen sich die beiden Familienstiftungen hälftig. Die Programmleitung übernimmt Radix als Implementierungspartner.
Das Programm umfasst folgende Ziele:
Die frühe Kindheit wird an bis zu 80 Projektstandorten primär als gemeinsame Aufgabe des Bildungs-, Gesundheits- und Sozialsystems anerkannt und angegangen. Dies reicht von der universellen Verhältnisprävention für alle Kinder bis zum Kindesschutz im Bedarfsfall.
Die im Laufe des Primokiz Prozesses entwickelte kommunale Politik der frühen Kindheit hat zum Ziel jedem Kind gleiche Chancen zu eröffnen und alle Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern, zu beteiligen und zu schützen.
Die Initiative zum Start von Primokiz kann von Einzelnen oder einer Gruppe von Fachpersonen,von einer kommunalen Stelle, von einer zivilgesellschaftlichen Institution, von der Wirtschaft oder von der Politik ausgehen. Die Motivation dazu können Ereignisse und Beobachtungen innerhalb der Gemeinde, überkommunale Diskussionen oder wissenschaftliche Erkenntnisse geben.
An prioritärer Stelle steht dabei der Vergleich von Ist- und Soll-Zustand, konkret die Identifikation von Lücken und von möglichen Ansatzpunkten für die weitere Entwicklung.
Strukturen und Prozesse werden quantitativ und qualitativ untersucht und es findet eine Auseinandersetzung mit Wertvorstellungen in Bezug auf die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung statt. Sowohl die horizontale Kohärenz, d.h. die Abstimmung und Vernetzung von Angeboten und Strukturen im Frühbereich und mit angrenzenden Akteuren wichtig, wie auch die vertikale Kohärenz sind wichtig, d.h. die Anschlussfähigkeit von Strukturen und Angeboten im Entwicklungsverlauf oder der Bildungsbiografie des Kindes.
Dokumentation und Evaluation ermöglichen es, den Prozess, die Veränderungen und die Zielsetzungen zu reflektieren und anzupassen sowie die nächsten Schritte zu planen. Analysen zu verschiedenen Zeitpunkten erlauben es, Entwicklungen der Angebotslandschaft zu illustrieren.
Das Programm wird durch das Marie Meierhofer Institut für das Kind und INFRAS laufend evaluiert und die Qualität sichergestellt.
Die Projektstandorte werden in ihrem Prozess durch ein neu entwickeltes Handbuch zur Politik der frühen Kindheit unterstützt und erhalten Beratung durch erfahrene Primokiz-Expertinnen und Experten