Bildung in Afrika
Die Roger Federer Foundation ist überzeugt, dass eine gute Bildung zu den wirksamsten Theorien der Veränderung ("theory of change") zählt und dies aus mehreren Gründen:
Bildung ist ein Menschenrecht:
In vielen weltweit anerkannten Abkommen wird Bildung als fundamentales Menschenrecht anerkannt. Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung, um sein Potential besser nutzen zu können. Die internationale Gemeinschaft und die Wissenschaft sind sich zudem einig, dass viele weitere Menschenrechte nur verwirklicht und respektiert werden können, wenn ein zureichender Bildungsstandard gewährleistet ist.
Bildung reduziert Armut:
Bildung ist eine der entscheidenden Hebel, um der bestehenden Armut zu entgehen oder der auf Generationen übergreifenden Armutsfalle zu entkommen. Erst durch Bildung erarbeiten sich die Menschen Optionen, werden innovativ und können ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Durch Bildung wird die Chance auf einen festen Arbeitsplatz und ein regelmässiges Einkommen erhöht. Damit verbunden sind bessere Lebensbedingungen, Planungssicherheit und die Übernahme von Verantwortung. UNESCO Studien haben ergeben, wenn alle Kinder in Entwicklungsländern auch nur mit Grundkenntnissen im Lesen und Schreiben die Schule verlassen würden, könnte die weltweite Armut um 12% reduziert werden.
Bildung macht gesund:
Bildung ist eines der wirksamsten und nachhaltigsten Instrumente, um die öffentliche Gesundheit zu fördern. Gebildete Menschen sind besser informiert über Krankheiten, Hygiene oder Ernährung. Sie erkennen Symptome einer vielleicht lebensbedrohenden Erkrankung früher und nehmen auch nachweislich öfter medizinische Versorgung in Anspruch. Gesundheitspräventive Initiativen können nur nachhaltig fruchten, wenn die Menschen minimal gebildet sind. UNESCO Studien haben berechnet, dass wenn alle Frauen einen Primarschulabschluss hätten, würden 66% weniger Mütter bei Geburten sterben und die Kindersterblichkeit für unter Fünfjährige würde um 15% fallen.
Bildung stärkt gesellschaftliche Verantwortung:
Bildung ist eine fundamentale Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie. Sie fördert Toleranz, gegenseitiges Verständnis und langfristiges strategisches Denken. Entsprechend wird Umwelt gefährdeten Verhaltensweisen nur mit Bildung begegnet werden können. Auch Frauen und andere diskriminierten Gruppierungen brauchen gebildete Vorkämpferinnen, um sich ihre Rechte zu sichern. UNESCO rapportiert dazu folgendes Beispiel: Wenn alle Mädchen in Afrika südlich der Sahara eine Primarschulbildung hätten, wären im Alter von 15 Jahren 14% weniger Mädchen verheiratet. Hätten sie alle eine Sekundarschulbildung, wären es sogar 64% weniger Teenager-Ehen.
Bildung ist in der Krise:
In Afrika manifestieren sich im Bildungsbereich zwei Hauptprobleme. Zum einen haben in einzelnen Ländern immer noch nicht genügend Kinder Zugang zur Grundbildung. Zum anderen ist die Qualität der Bildung mehrheitlich ungenügend. Im Südlichen Afrika haben Länder in den letzten Jahren beim ersten Punkt massiv aufgeholt und weisen eine Einschulungsquote im weltweiten Durchschnitt auf. Doch die Schulkarrieren werden viel zu oft vorzeitig abgebrochen. Die Schulen verlieren bis zur vierten Klasse durchschnittlich 40% ihrer Schüler. Minimale Lernziele werden bei Weitem nicht erreicht, unter anderem weil ein massiver Lehrermangel besteht. Gemäss UNESCO Studien bräuchte es 58% mehr ausgebildete Lehrer. Die Gründe für die mangelhafte Bildung auf dem afrikanischen Kontinent sind mannigfaltig und bestens im jährlichen Bericht der "Education for All"-Initiative der UNO festgehalten. Um die Bildungsqualität zu verbessern, bedarf es eines Pakets an Massnahmen, welche die Roger Federer Foundation in all ihren Programmen vorantreibt.
Weiterführende Informationen erhalten Sie im mehrfach erwähnten UNESCO report EFA 2012 Bericht.