Frühbildung in Simbabwe
Simbabwe, ein Land mit rund 16 Millionen Einwohnern, liegt im südlichen Afrika nördlich von Südafrika. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Simbabwe wird auf 34 Milliarden US-Dollar geschätzt, was einem durchschnittlichen BIP pro Kopf von 1,79 US-Dollar entspricht. Die Bevölkerung des Landes wächst jährlich um rund 2,3 %. Von der gesamten Bevölkerung leben etwa 68 % in ländlichen Gebieten und die Lebenserwartung wird in Simbabwe auf knapp 62 Jahre geschätzt. Etwa 3 Millionen Menschen sind zwischen 15 und 24 Jahre alt und 6,7 Millionen haben ihr 14. Lebensjahr noch nicht erreicht.
Die Wirtschaft Simbabwes ist seit einigen Jahren sehr instabil, was sich auch negativ auf den Bildungssektor ausgewirkt hat, der in der Region einst als vorbildlich galt. So hat die Regierung zum Beispiel die Unterstützung für wichtiges Unterrichtsmaterial, Ausrüstung, Schulinfrastruktur und für die Ausbildung von Lehrern gekürzt. Dies führte dazu, dass heute viele Kinder keinen Zugang zu grundlegenden, lebenswichtigen Dienstleistungen im Gesundheits- und Bildungssektor haben. Besonders in den ländlichen Gebieten, wo der Hauptteil der Bevölkerung lebt, ist das Problem schwerwiegend.
Obwohl die Regierung Simbabwes in Bezug auf Förderung von frühkindlicher Bildung weit fortgeschritten ist, scheitert das Land daran, ihre Lehrer adäquat auszubilden und genug Ressourcen für eine qualitativ hochwertige Bildung für Kinder anzubieten. Lehrer, die nie ausgebildet wurden, können ihren Schülern keinen altersgerechten und hochstehenden Unterricht bieten. In ländlichen Provinzen wie Matabeleland oder Mashonaland liegt der Anteil an qualifizierten Lehrern in frühkindlicher Bildung bei spärlichen 30 %. Im Jahr 2013 waren nur gerade 42 % der Kinder in einer Vorschule eingeschrieben (offiziell schulpflichtige Kinder, unabhängig von ihrem Alter, die dem entsprechenden Bildungsniveau entsprechen). Wenn man die Zahlen für Kinder, die in ländlichen Gebieten leben, betrachtet, zeigt sich ein ernüchterndes Bild. Nur gerade 20 % dieser Kinder haben Zugang zu einer Vorschule. Dieser Umstand ist vor allem auf die langen Distanzen zurückzuführen, welche die Kinder bis zur nächstgelegenen Vorschule zurücklegen müssen (durchschnittliche Entfernung: 5 km). Vierjährige sind schlicht nicht in der Lage, jeden Tag eine so lange Strecke zu gehen.