Bildung in der Schweiz
In der Schweiz leben rund 8,476 Millionen Personen. Das BIP pro Kopf betrug 2018 64’712 $ und das gesamte BIP betrugt 548 $ Millionen. Der Schweizer Staat gab 5.12 % des BIP für die Bildung aus (unesco, 2019). Die obligatorische Schulzeit beträgt 11 Jahre, diese beginnt im Alter von 5 bis 15 Jahren und geht von der Vorschule bis zur Sekundarschule.
Die OECD hat in einer Untersuchung festgestellt, dass die Kinderbetreuung an keinem Ort teurer ist, als in der der Schweiz. In kaum einem anderen westlichen Land bezahlt der Staat so wenig an die Kinderbetreuung, wie in der Schweiz. Kinderbetreuung im jüngsten Kindesalter muss in der Schweiz auf privater Basis bezahlt werden. Die Kitas kosten in der Schweiz pro Tag im Durchschnitt 120 CHF. Dies ist unter anderem der Grund, warum nur jedes fünfte Kleinkind institutionell von qualifiziertem Personal betreut wird. Oft erhalten die bedürftigen Familien nur unzureichende staatliche Unterstützung zur externen Kinderbetreuung, so dass suboptimale Betreuungslösungen gefunden werden müssen, die das Kind nur ungenügend fördern. Bis zum Eintritt in den Kindergarten werden in der Schweiz ca. 60 % der Kinder unter 3 Jahren, ausschliesslich durch Eltern und Grosseltern gehütet.
In der Deutschschweiz ist in den meisten Kantonen der Besuch des Kindergartens für mindestens ein Jahr obligatorisch. Die ersten Jahre der Primarstufe sind in Form eines zweijährigen Kindergartens oder einer Spielgruppe organisiert. Die Kantone setzen das Alter in dem ein Kind die mit der Primarschule beginnt, in den meisten Fällen ist dies mit 4 Jahren.
Qualitative frühkindliche Bildung wirkt sich positiv auf die kognitiven, sprachlichen, sozialen und emotionalen Fähigkeiten von Kindern aus (READY, 2018). Im Vorschulalter betreut ein Kindergarten-Lehrer in der Schweiz durchschnittlich 11.73 Kinder. Diese Quote erlaubt es, gezielt auf die Kinder in ihrer Klasse einzugehen und zu fördern. Für den Zugang zum Kindergartenlehramt bedarf es einem spezialisierten Studium in der Schweiz. Alle Lehrpersonen erlangen ein eidgenössisch anerkanntes Lehrdiplom bei ihrem Abschluss. Die Ausbildung ermöglicht es ihnen die Kindergartenkinder optimal für ihren weiteren Bildungsweg vorzubereiten.
Experten schätzen, dass mindestens 10 % aller Kinder in der Schweiz eine Unterentwicklung bei Schulstart aufweisen. Beim Schuleintritt können deutliche Kompetenzunterschiede bezüglich der Sprache, Motorik sowie den sozialen und emotionalen Fähigkeiten, zwischen privilegierten und weniger privilegierten Familien festgestellt werden. Wenn ein Defizit bereits beim Schuleintritt besteht, lässt sich dieses in den folgenden Schuljahren nur schwer ausgleichen. Um Chancengleicht gewährleisten zu können, sollten alle Kinder beim Eintritt in die Primarschule schon gewisse Fähigkeiten erlangt haben, seien diese im Kindergarten oder zuhause bei den Eltern erlernt.